Lea Röhrl trifft auch ohne Harz
Die beiden Teams der ESV-Juniorinnen fahren vier Bayernliga-Zähler ein, die SG Mintraching deren zwei.
von Gerd Winkler, MZ
Die A-Juniorinnen des ESV 1927 Regensburg haben gegen den Bayernliga-Vierten 1. FC Nürnberg dem 28:26-Heimerfolg im Oktober nun in der Rückrunde einen 35:31 (18:16)-Sieg folgen lassen. Ungewöhnlich bei dieser Trefferflut war Regensburgs Quote: Nur ein Treffer resultierte aus einem Gegenstoß. „Mit nur einer Wechslerin mussten wir kräftesparend arbeiten“, begründete Coach Jan Kauer die Zurückhaltung, da Nürnberg aus dem Vollen schöpfen konnte.
Die Franken bauten im „Nichtharz-Spiel“ auf eine 6:0-Deckung, um den ESV zu Würfen aus dem Rückraum zu zwingen. Auch ohne das Haftmittel hatte Lea Röhrl ihr Visier richtig eingestellt. Nach dem Treffer zur 9:8-Führung (13.) durch im Eins-gegen-Eins kaum zu bändigende Sophia Peter lagen die Gäste bis zu vier Tore vorne (15:11, 20:16), ehe Nürnberg zweimal egalisieren (22:22, 25:25) konnte. Ein Sonderlob gab es von Kauer für Linksaußen Andreea Popovici: „Das war ihr stärkstes A-Jugendspiel überhaupt.“
Tags darauf ließ Lokalrivale SG Mintraching/Neutraubling beim Bayernliga-Vorletzten HCD Gröbenzell nichts anbrennen, nahm mit 33:21 (18:7) die Zähler mit. Die überforderten Einheimischen, die in der Vorrunde in Neutraubling mit 19:29 das Nachsehen hatten, bissen sich an Mintrachings 3:2:1-Deckung die Zähne aus. Die Ballgewinne waren ein gefundenes Fressen für Jasmin Lehner zum Gegenstoß. Angesichts der Doppelbelastung, ein Quintett war tags zuvor im Damen-Team im Einsatz, ließen es Mintraching nach dem Wechsel ruhiger angehen. „Das war ein entspannter, rundum gelungener Ausflug“, bewertete Trainer Klaus Schäfer den Kantersieg nicht über. Im letzten Saisondrittel wird es schwer, den Vier-Punkte-Rückstand auf den ESV aufzuholen: Ein Heimspiel stehen vier Auswärtspartien entgegen.
Nach den Auswärtspleiten gegen das enteilte Spitzenduo Ebersberg und Erlangen sind die ESV-B-Juniorinnen auf die Bayernliga-Erfolgsspur zurückgekehrt. Das 22:18 (14:8) über Herrsching bedeutet im sechsten Heimspiel den vierten Sieg. In der Hinrunde hatten die Eisenbahner 16:18 den Kürzeren gezogen. Die Gäste konnten bis zum 3:5 (7.) vorlegen, ehe Regensburg durch den Treffer von Laura Kögel zum 6:5 (13.) die Führung übernahm und ausbaute. Seiner körperlich unterlegenen, aber leichtfüßigeren Crew hatte Übungsleiter Robert Torunsky auf den Weg mitgegeben, Herrsching in deren Rückwärtsbewegung zu knacken. Die Gäste agierten vornehmlich in der Kleingruppe, dem steuerte Torunsky mit Überzahl zu Lasten des freien Gegenaußen entgegen. Taktik und Risiko zahlten sich aus.