Das erste Zweitliga-Duell zwischen dem ESV 1927 Regensburg und der TG Nürtingen im Oktober ist den Oberpfälzerinnen in Erinnerung geblieben – und das nicht allein aufgrund der denkwürdigen Schlussminute, in der beide Teams den Sieg aus den Händen gaben. Der Zähler beim 30:30-Unentschieden war der erste in fremder Halle und der Auftakt für eine beeindruckende Serie von 13:1 Punkten in fremder Halle. Die Auswärtsstärke sorgt auch dafür, dass die Bunkerladies aktuell der erste Verfolger des aufstiegswilligen Spitzenquartetts sind.
19 der 30 Partien hat der ESV 1927 Regensburg bei seiner Zweitliga-Rückkehr nach 17 Jahren Abstinenz absolviert. Elf davon fern der Heimat, die letzte davon am vergangenen Samstag beim TuS Lintfort nahe der niederländischen Grenze. Der 25:21-Auswärtserfolg beendete die erste kleinere, hauptsächlich aber Personalsorgen geschuldete Ergebnisdelle von vier Spielen ohne Sieg und festigte den sensationellen fünften Tabellenplatz.
Am Samstag kommt mit dem Sechsten TG Nürtingen der härteste Konkurrent um den Platz hinter dem aufstiegswilligen Spitzenquartett in die Oberpfalz gereist. Bereits das Hinspiel war denkwürdig: Beide Teams vergaben in einer sehr unterhaltsamen Partie in der Schlussminute die Chance auf den Sieg und trennten sich mit einem leistungsgerechten 30:30-Unentschieden. Damals hatte der ESV in doppelter Unterzahl wenige Sekunden vor dem Ende das geharzte Leder erbeutet, aber in der allgemeinen Hektik aus der eigenen Hälfte nur den Pfosten des verwaisten TG-Gehäuses getroffen.
Aufgrund der Spielanlage beider Teams ist ein ähnlich spektakuläres Spiel auf Augenhöhe zu erwarten. „Nürtingen hat mit Kerstin Foth die zweitbeste Werferin der Liga in ihren Reihen, eine erfahrene, gut gecoachte Truppe und unsere Abwehr mit der siebten Feldspielerin vor enorme Probleme gestellt“, erinnert sich der Sportliche Leiter Robert Torunsky. „Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber mit unseren tollen Fans im Rücken als Zünglein an der Siegeswaage wollen wir nach vielen Auftritten in fremden Hallen zu Jahresbeginn nun den ersten Heimsieg feiern.“ Der „Zweier“ würde gleichzeitig die letzten Zweifel am Klassenerhalt ausräumen.
„Mit 23 Punkten ist noch niemand abgestiegen und wir haben als Aufsteiger die Chance, das Punktekonto zehn Spieltage vor Saisonende auf 24 Zähler zu erhöhen“, sagt Torunsky. Trainer Csaba Szücs freut sich, dass in der Trainingswoche wieder mehr Normalität eingekehrt ist, auch wenn nicht alle Spielerinnen die komplette Anzahl an Einheiten mitmachen konnten. „Zum Anpfiff sollten mehr Feldspielerinnen als die neun gegen Lintfort aufgebotenen zur Verfügung stehen, doch das weiß man derzeit ja leider erst kurzfristig“, berichtet Szücs von den pandemiebedingten Unsicherheiten dieser Tage. Davon sind ohnehin alle Teams im 16er-Feld betroffen.
Gegner Nürtingen konnte deshalb das Derby beim Aufstiegsfavoriten Göppingen vor Wochenfrist nicht bestreiten. Der erfahrene ESV-Coach rechnet in jedem Fall mit einem kampfeslustigen Gegner, der alles daran setzen wird, die Punkte aus dem Bunker zu entführen. Starker Tabellennachbar, attraktive Spielstile und die Chance auf den ersten Zweitliga-Klassenerhalt der 91-jährigen Abteilungshistorie – die Zuschauer dürfen sich auf Samstagabend und den Anwurf um 19.30 Uhr freuen.
Tickets:
Aufgrund der Zuschauerbeschränkung durch die Vorgaben des Infektionsschutzes dürfen am Samstag nur 240 Personen in die ESV-Halle. Etwa die Hälfte der Plätze sind für Dauerkartenbesitzer, Sponsoren, Angehörige sowie Medienvertreter vorgesehen.
Livestream:
Der ESV 1927 Regensburg bietet deshalb unter folgendem Link einen Livestream an:https://sportdeutschland.tv/2-handball-bundesliga-frauen/2-hbf-esv-1927-regensburg-vs-tg-nuertingen
Hygienevorschriften:
Für die zugelassen Zuschauer des Spieles in der Sporthalle an der Dechbettener Brücke gilt die 2G-Regel. Der 2G-Status wird überprüft, ebenso die Identität (Personalausweis). Es muss im gesamten Hallenbereich ein Mund-Nasen-Schutz (FFP2-Maske) getragen werden.